Foto: Nidor - Fotolia.comVerletzungen an der Wirbelsäule bedeuten immer einen gravierenden Einschnitt in das Leben des Betroffenen, im schlimmsten Falle können sie sogar den Tod nach sich ziehen. Bei vielen Freizeitaktivitäten ist gerade die Wirbelsäule bei einem Unfall sehr gefährdet. Motorradfahren ist eine solche Aktivität und daher sollte die Wirbelsäule unbedingt mit einem speziellen Rückenpanzer geschützt werden.

Rückenpanzer: Schutz für den Rücken

Rückenpanzer, auch Rückenprotektoren genannt, gehören bei hochwertigen Lederkombis bereits zur Ausstattung dazu. Doch in manchen Fällen sind sie lediglich aus Schaumstoff hergestellt und bringen dadurch nur eine geringe Schutzfunktion mit. Dann sollte man noch einmal nachrüsten und einen separaten Rückpantzer kaufen.

Der Rückenpanzer hat die Aufgabe, die Wirbelsäule vor harten Schlägen zu schützen oder diese zumindest in der Form abzumildern, dass keine schweren Verletzungen auftreten. Damit der Rückenpanzer seine Funktion ordnungsgemäß erfüllen kann, sind die Passform und eine hohe Schlagdämpfung von großer Bedeutung. Zu der richtigen Passform gehört, dass der Rückpantzer tatsächlich die gesamte Wirbelsäule bedeckt. Das heißt, er muss im Bereich des Nackens und am Steißbein über eine ausreichende Länge verfügen. Die Rückenpanzer werden darum in unterschiedlichen Größen angeboten. Allerdings sollte man sich nicht auf seine Konfektionsgröße verlassen. Für einen optimalen Sitz und somit einem optimalen Schutz sollte man den Weg in das Motorradfachgeschäft seines Vertrauens auf sich nehmen und genügend Zeit für eine ausgiebige Anprobe mitbringen. Denn selbst wenn man die gleiche Größe von verschiedenen Herstellern testet, wird man Unterschiede feststellen.

Rückenpanzer: Achten Sie auf die Gurte

Einen großen Unterschied findet man beispielsweise schon in der Eignung für Leder- und Textilkombis. Bei manchen Rückenpanzern sind die Gurte nicht ausreichend verstellbar, so dass man diese nicht über einer Lederkombi tragen kann. Zur Vermeidung von Druckstellen sollten ebenfalls vorhandene Schulter- und Nierengurte aus elastischem Material sein. Trotz aller Bequemlichkeit muss der Rückenpanzer aber noch seine Passform haben und darf weder rutschen noch zu eng sitzen. Beides ist gefährlich. Verrutscht der Rückenpanzer, kann er nicht mehr die Stellen schützen, vor die er vorgesehen ist. Sitzt er zu eng, wird der Fahrer in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und das Unfallpotential wird erhöht.

Ob ein Rückenpanzer gut schützt, erkennt man übrigens nicht von außen. Da die Rückenpanzer der verschiedenen Hersteller mit einer unterschiedlichen Fläche ausgestattet sind, könnte man meinen, eine große Fläche schützt mehr als eine kleine, dem ist aber nicht so. Den Ausschlag für einen guten Schutz gibt der Wert der Restkraft bei der gemessenen Schlagdämpfung. Dieser sollte unter 10 kN liegen, wenn man ihn in Erfahrung bringen kann. Der Leistungsklasse kann man in etwa entnehmen, in welchem Rahmen sich der Restkraftwert bewegt.

Schutzkleidung: Nach Norm hergestellt

Seit über 10 Jahren besteht eine Norm für die Herstellung von Rückenpanzern. Diese fällt unter den Begriff CE-Norm prEN 1621-2. Zusätzlich werden die Rückenpanzer in zwei Leistungsklassen eingeteilt, die sich nach dem Restkraftwert richten. Leistungsklasse 1 besagt, dass der Rückenpanzer eine Restkraft von unter 18 kN und an manchen Stellen maximal 24 kN zulässt. Leistungsklasse 2 gibt Restkraftwerte unter 9 kN und maximal 12 kN an. Die unterschiedlichen Messwerte resultieren aus 5 Einzelwerten, die an markanten Stellen gemessen werden. Den besten Schutz bieten demzufolge Rückenpanzer mit kleinen Messwerten. Jedoch gehören zu einer abschließenden Empfehlung die weiteren erwähnten Kriterien für die richtige Entscheidung dazu.

Foto: Nidor – Fotolia.com